published in: Jahrbuch für Wirtschaftswissenschaften (Review of Economics), 2008, 59 (2), 94-113
In der ökonomischen Literatur wird oft argumentiert, dass Kombilohnmodelle und Grundeinkommenskonzepte im Prinzip nur Varianten einer negativen Einkommenssteuer seien. Dabei wird oft übersehen, dass diese Konzepte sehr unterschiedliche Gruppen der Bevölkerung einbeziehen. Dieser Beitrag bietet einen empirischen Vergleich der Bezugsgruppen dieser Konzepte. Wir zeigen, dass der Übergang zu einem selbst restriktiv ausgestalteten Grundeinkommen die Zahl der Transferempfänger gegenüber dem Status quo ungefähr verdoppeln würde. Beim Kombilohn würde die Zahl der Transferempfänger hingegen nur um rund zehn Prozent ansteigen. Das hat Folgen für die Finanzierbarkeit und die Beschäftigungswirkungen. Das zentrale Resultat unserer Analyse lautet, dass der Unterschied im Empfängerkreis letztlich die Ursache dafür darstellt, dass Kombilohnkonzepte finanzierbar sind und positive Beschäftigungswirkungen entfalten können, während Grundeinkommenskonzepte entweder nicht finanzierbar sind, oder, wegen der erforderlichen Gegenfinanzierung, negative Beschäftigungswirkungen entfalten.
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